Abschluss mit Bestimmungstraining und Heckenschere für das Projekt „NATUR – BILDUNG – PARTNER schaffen“.

Pressemitteilung

 

Donnerstag, 10. Oktober 2024 um 14.30 Uhr im Gut Wintermühlenhof

 

Landrat Sebastian Schuster, Bürgermeister Lutz Wagner, Fiona Streve-Mülhens Achenbach als Vertreterin des Projektpartners Gut Wintermühlenhof, Christoph Boddenberg vom LVR, Schulleiter Martin Krude sowie jeweils Vertreter*innen der Geschäftsführung der Biologischen Station Rhein-Sieg und der Lehrerschaft der Realschule des CJD Königswinter konnten erleben, wie Schüler*innen des Kurses 10 einen Teil ihres Projektjahres im Bereich des Gut Wintermühlenhof beendeten. Sie haben die ausliegenden Reptilienmatten kontrolliert  und die Matten winterfest gemacht. Zwei Blindschleichen konnten gefunden und fotografiert werden.Die Schüler*innen haben ihr Bestimmungstraining zur Artenkenntnis weiter fortgeführt und außerdem mit Heckenschere und Spaten Wildwuchs beseitigt.

 

In den letzten Monaten haben die Schüler*innen der Realschule des CJD Königswinter regelmäßig etwas anderes als Schule im klassischen Sinne erlebt.In dem vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) geförderten und von der Biologischen Station im Rhein-Sieg-Kreis e.V. in Kooperation mit dem Gut Wintermühlenhof durchgeführten Teilprojekt im Projekt „NATUR – BILDUNG – PARTNER schaffen“ arbeiteten die Schüler*innen sowohl im Privatbereich des Gut Wintermühlenhof als auch auf der Obstwiese „Wintermühlenhof“.

Auf der Obstwiese und im Gutsgelände an der langen Mauer wurden von den Schüler*innen im Frühjahr jeweils 13 Reptilienmatten ausgelegt und regelmäßig kartiert. An mehreren Terminen im Laufe des Jahres waren die zwei Gruppen der Schüler*innen dann entweder auf der Wiese oder an der Mauer unterwegs und kontrollierten die Matten. Aufgenommen wurde, ob Tiere auf der Matte sowie unter der Matte zu sehen waren. Erkennbar war, dass die Matten örtlich verschieden angenommen worden waren, unter einigen konnten jedes Mal eine oder auch mehrere Blindschleichen angetroffen werden. Schlangen wurden im Beobachtungszeitraum leider nicht gesichtet.

Hauptaufgabe im Gutsgelände war an jedem Projekttag, die an der Mauer sichtbaren Mauereidechsen zu zählen. Die höchste Anzahl von juvenilen und adulten Mauereidechsen an einem Projekttag betrug 57 Individuen. Die Zahlen wurden jeweils gleichzeitig an den  Mauerabschnitten aufgenommen und der Biologischen Station gemeldet. Am Ende des Projektjahres geht die Meldung über die gesichteten Reptilien an die UNB.Auch sämtliche weiteren gesichteten Tiere wurden bestimmt, die Schüler*innen arbeiteten mit der App ObsIdentify. Den Umgang damit haben sie sich im Projektzeitraum erarbeitet und nehmen bis Projektende an einer Challenge teil, „Wer bestimmt die meisten Arten“. So gewinnen die Schüler*innen fast nebenbei wertvolle Artenkenntnisse sowie die Kompetenz, über eine App zu wissenschaftlicher Datenerfassung beizutragen.Auch praktisch und körperlich wurde gearbeitet, am Ende des Winters wurde in einer großen Aktion von den Schüler*innen an der Fläche der Obstwiese eine alte Trockenmauer frei gestellt sowie mehrere Totholzhaufen angelegt.Vielen Kindern und Jugendlichen mangelt es an Gelegenheiten, die Natur vor ihrer Schultür oder im Wohnumfeld kennen zu lernen, zu begreifen und sinnlich zu erleben.Durch das Projekt hatten die Schüler*innen in Königswinter die Möglichkeit, aktiv in der Natur zu arbeiten, sie zu fühlen und zu gestalten. Das Kooperationsprojekt wird auch nach Projektende langfristig durch die Partner weitergeführt und so erhalten die jeweiligen Kurse 8/9/10 eine nachhaltige Möglichkeit, in und mit der Natur zu lernen und dadurch weitere Kompetenzen zu erwerben. Diese Partnerschaft leistet einen wichtigen Beitrag zur Umweltbildung.

Auch bei Landrat und Bürgermeister haben das Projekt und die Arbeit der Schüler*innen einen besonderen Eindruck hinterlassen. Landrat Schuster verkündete auf dem Pressetermin, dass das Projekt über die Gemeinde weiter gefördert werden soll. Ein besonders großer Dank geht an Frau Streve-Mülhens Achenbach für die wunderbare Zusammenarbeit und die Bereitschaft, diese Kooperation einzugehen und das Gelände des Gut Wintermühlenhof für die Arbeit der Schüler*innen zur Verfügung zu stellen.