Aufruf - Suche nach dem Wappenvogel der Biologischen Station, dem Rotmilan, im Rhein-Sieg-Kreis und Bonn

Ein Artenschutzprojekt der Biologischen Station im Rhein-Sieg-Kreis e.V.

16.05.2014

Flugbildmontage von Rotmilan (links Gabelschwanz) und Mäusebussard (rechts); Foto: Günter Hahn
Flugbildmontage von Rotmilan (links Gabelschwanz) und Mäusebussard (rechts); Foto: Günter Hahn

Vor zehn Jahren führte die Biologische Station eine Umfrage zum Vorkommen des Rotmilans in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis durch.

Unterstützt durch die engagierte Mitarbeit der Medien war das Ergebnis hervorragend. Über 500 Meldungen per Telefon, Post oder e-Mail gingen bei uns ein und waren eine gute Grundlage für anschließende Analysen von Fachleuten. Damals bestätigte sich, dass der Rotmilan in unserer Region eine der wichtigen Verbreitungsschwerpunkte in Deutschland hat.

Der Rotmilan (Milvus milvus) ist ein Charaktervogel Deutschlands. Immerhin brütet bei uns etwa die Hälfte des Weltbestandes. Dies ist einmalig unter unseren Brutvögeln und gibt uns eine große Verantwortung für das Überleben dieser Art. In Nordrhein-Westfalen brüten aktuell zwischen 700 und 900 Brutpaare. In den Jahren 2004 und 2005 wurden durch das Artenschutzprojekt der Biologischen Station im Rhein-Sieg-Kreis 47 Brutpaare nachgewiesen.

Gefährdungen ergeben sich durch Störungen am Brutplatz, waldbauliche Maßnahmen im Horstbereich, Baumaßnahmen in der Landschaft (Leitungstrassen, Windenergieanlagen), Verluste durch den Straßenverkehr, Erholungsnutzung und direkte Verfolgung z.B. durch Giftköder.

Der Rotmilan ist im Gegensatz zum Mäusebussard ein Zugvogel, der den Winter bevorzugt auf der iberischen Halbinsel und in Frankreich verbringt. Ab Anfang April zurückgekehrt wird bei uns ein Horst hergerichtet und 2-3 Eier gelegt. Die Alttiere jagen im Umfeld von 5 – 10 km rund um den Horst. Nahrung sind Nagetiere und andere Tiere bis zur Größe eines Kaninchens sowie Aas.

Die Biologische Station möchte nun nach 10 Jahren eine aktuelle Übersicht über die Anzahl der Brutpaare bekommen und auch den Standort der Horste ermitteln. Dazu benötigen wir Ihre Mithilfe! Bitte melden Sie uns, wenn Sie einen Rotmilan sichten! Meist wird dies beim Jagdflug sein. Wir benötigen für die Auswertung eine möglichst genaue Ortsbeschreibung mit Datum, besonders schön wäre ein Fundpunkt auf einem Kartenausschnitt. Sie können uns anrufen, eine e-mail schicken oder auch schreiben, wie es für Sie am bequemsten ist. Wir würden uns freuen, wenn Vogelkundler, Landwirte, Forstbedienstete, Jäger, Schulklassen und alle an Vögeln Interessierte mitmachen würden. Aus der hoffentlich wieder großen Anzahl von Meldungen können wir dann Räume abgrenzen, in denen die Horste zu suchen sind. Das ist dann Aufgabe eines Vogelkundlers im kommenden Jahr. Wenn Sie einen Horst kennen (bitte keine Störung!), wären wir natürlich besonders dankbar für Ihre Meldung.

Wie erkennen Sie einen Rotmilan? Bitte schauen Sie sich das Flugbild an: der Rotmilan ist etwas größer als ein Bussard, insgesamt schlanker und hat einen auffällig gegabelten Schwanz. Der häufigere Bussard besitzt keinen gegabelten Schwanz. Zu verwechseln ist der Rotmilan eigentlich nur mit dem Schwarzmilan (Schwanz schwächer gegabelt), der im Rhein-Sieg-Kreis nur punktuell vorkommt.

Wir bedanken uns hier schon einmal für Ihr Mitwirken.
Sie erreichen uns:
Biologische Station im Rhein-Sieg-Kreis e.V.
Postfach 1126, 53774 Eitorf
Telefon (Hotline 8.00 – 16.00 Uhr, freitags bis 14.00 Uhr): 02243-847906.

e-mail: info@biostation-rhein-sieg.de

 

Rotmilan Foto: Günter Hahn
Rotmilan Foto: Günter Hahn