Schlingnatter

10.07.2012

Im Rhein-Sieg-Kreis ist die Ringelnatter (Natrix natrix) weit verbreitet. Sie erkennt man gut an den meist auffälligen hellen und halbmondförmigen Flecken hinter dem Kopf.

 

Deutlich unauffälliger, kleiner und zierlicher ist die Schlingnatter (Coronella austriaca). Sie wird maximal 90 cm lang, die Färbung ist grau bis braun mit dunklen Flecken. Am auffälligsten sind noch die dunklen Streifen an den Kopfseiten und der dunkle Fleck auf der Kopfoberseite.

 

Die Schlingnatter bevorzugt trocken-warme Lebensräume. Bei uns findet man sie beispielsweise an warmen Hängen mit nicht zu dichter Vegetation, an Trockenmauern, in Geröllhalden oder Weinbergsbrachen, aber auch an warmen Waldrändern und in Heiden.

 

Beobachten kann man die Tiere vom Frühling bis in den Herbst, wenn sie auf der Jagd nach kleinen Reptilien (Eidechsen, Blindschleichen), Mäusen oder Spitzmäusen sind.

 

Ein weiterer wichtiger Unterschied zur Ringelnatter: Schlingnattern legen keine Eier, sondern sind lebendgebärend. Die Jungtiere sind bei der Geburt nur noch in einer dünnen Eihülle verborgen, die sie aber unverzüglich verlassen.

 

Die Schlingnatter ist nach der Roten Liste 2011 in Nordrhein-Westfalen „stark gefährdet“. Sie ist streng geschützt. Die heimliche Lebensweise macht ein Auffinden zudem schwierig. Umso erfreulicher ist der aktuelle Fund von drei Schlingnattern an drei unterschiedlichen Standorten im Siebengebirge durch Mitarbeiter(innen) unserer Station.

Schlingnatter (Coronella austriaca)
Schlingnatter (Coronella austriaca)
Schlingnatter (Coronella austriaca)
Schlingnatter (Coronella austriaca)